1. Preis

Entwurfsverfasser (1006)

Köppen Rumetsch Architekten GmbH

Krugstraße 12, 90419 Nürnberg

 

Matthias Köppen, Dipl.-Ing. Architekt BDA

Anne Rumetsch, Dipl.-Ing. Architektin BDA

Mitarbeiter: B.Sc. Simon Gumbmann


Beurteilung des Preisgerichts

Städtebau und Quartiersentwicklung

 

Der Entwurf überzeugt durch eine sehr differenzierte Auseinandersetzung mit dem Ort. Hinter einer klaren Adressenbildung durch einen kleinen südwestlich gelegenen Platz als Entreé entwickelt sich der überraschende Ansatz. Jedes Bauteil der drei gesetzten Gebäude hat eine klare Adresse, das Quartier insgesamt liegt an einem einladenden Vorplatz im Südwesten.

 

Mit einer Verschiebung des Hochpunkts nach Osten, entwickelt sich im adressgebenden 9-geschossigen Baukörper im Westen auf einem gemeinsamen Sockel der 17-geschossige Hochpunkt im östlichen Teil des Areals neben der Bahn. Somit wird ein überraschender Auftakt in der von Osten kommenden Rothenburger Straße durch das Hochhaus erreicht.

 

In der Achse der von Westen kommenden „Neuen Rothenburger Straße“ steht das 9-geschossige Auftaktgebäude ebenfalls als „point de vue“. Zum Handels- und Gewerbegebiet steht ein fünfgeschossiger dritter Baukörper. Durch diese Interpretation der Aufgabenstellung werden die Identifikationsaufgaben der Quartiersplanung eigenständig und in überzeugender Weise gelöst. Der Innenhof wird als Zentrum und kommunikativer Mittelpunkt des gesamten Quartiers spürbar.

 

Die Lage und Anmutung des „Vorplatzes“ zur Rothenburger Straße ist gut gelöst.

 

Allerdings wird die Situierung der drei einzelnen, bestimmenden Bauteile hinsichtlich deren städtebaulicher Präsenz im urbanen Raum intensiv betrachtet und auch kontrovers diskutiert.

 

Die fein herausgearbeitete Nutzungsdifferenzierung der Baukörper ist sehr angemessen. In den obersten Geschossen wird im Hochhaus Wohnen mit Loggien hinter der dort ausdifferenzierten Fassadenkontur angeboten. Hier wird aus dem sehr ruhig wirkenden Bau ein lebendiger Baustein der Stadt.

 

Die Sockelzone mit den darauf angeordneten einzelnen Bauteilen umstehen einen urbanen Platz, der durch die vielfältigen EG-Nutzungen und die Zugänge in die einzelnen OGs der Bauteile ein ausgezeichnetes Quartiersleben verspricht.

 

Nutzungsangebote

Die Nutzungsangebote werden vielfältig verortet. Geklärt werden muss die Lage zur Bahn und die damit einhergehenden Maßnahmen zum Emissions- und Erschütterungsschutz. Die vorgelegte zweigeschossige TG unter dem Hochpunkt muss dahingehend überprüft werden, dass ein Mobilitätskonzept erstellt werden kann, um die Verteilung der verbleibenden Plätze für den motorisierten Individualverkehr (MIV) auf den beiden Grundstücken angemessen verteilen zu können.

 

Realisierung und Wirtschaftlichkeit

Die gegebenen Grenzen werden nicht an allen Stellen eingehalten. Vor allem die Grundstücksüberschreitungen des Hochhauses müssen weiter beleuchtet werden. Eine Grundstücksarrondierung ist erforderlich, die Erschließung ist zu klären und anzupassen.

 

Die technische Realisierbarkeit scheint durch die klare Struktur sehr wirtschaftlich gegeben zu sein. Wichtig sind Klärungen der Fragestellungen der Baukörper entlang des Bahnkörpers bezüglich der Emissionen und der Erschütterungen. Die TG Geschosse liegen teils unter dem Bahnhöhenniveau und würden hohe konstruktive Investitionen erfordern, daher sind die Stellplatzanforderungen im Rahmen eines Mobilitätskonzeptes zu prüfen und die Stellplätze anders zu verteilen.

 

In diesem Zusammenhang sind die Zufahrten und Erschließungen zu prüfen.

 

Klimabetrachtung

Freiraum, Grünflächen und Klimaanpassung

Die Eingriffe in die Böschung sollten abgewogen und auf ein Minimum reduziert werden.

 

Die städtische Ausbildung des Quartiers führt zu einer hohen Versiegelung der zu bebauenden Flächen und somit bleibt wenig Fläche zur Regenwasserversickerung. Die großen nutzbaren grünen Dachflächen können der Binnenerhitzung entgegenwirken. Die Freiraum- und Grünflächenausstattung ist deutlich ausbaufähig. Ebenerdige Flächen sind oft versiegelt, was zu einer höheren Aufheizung der Bereiche führen kann. Insgesamt ist das Freiflächenkonzept im weiteren Prozess planerisch zu präzisieren.

 

Eine Unterbauung der Freiflächen findet nicht statt, wodurch sie ihre Kühlfunktion erfüllen können. Die Dächer auf den Zwischengeschossen werden intensiv begrünt und können über ihren Parkcharakter als klimaökologische Ausgleichsräume fungieren.

 

Die Nachhaltigkeit muss als integrales Thema entwickelt werden, durch die einfache Baukörperstruktur sind hier vielfältige Ansätze denkbar.

 

Durch die SW-NO ausgerichtete Gebäudefront werden die nächtlichen Kaltluftflüsse auf der regionalen Ebene deutlich gestört werden.

 

 

 

1. Oktober 2021

 

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