2. Rundgang
Entwurfsverfasser (1001)
wögerarchitekten
Muggenhofer Straße 136
90429 Nürnberg
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Andreas Lamprecht
Die drei Gebäude stehen am steinernen Campus pagodengleich, städtebaulich nachvollziehbar. Die Zuordnung des Wohnens im Osten an den Gleisen und der Brücke ist nicht angemessen. Der 17-geschossige Baukörper erhält zwei weitere Geschosse als Rooftop, die die geforderten Höhenbegrenzungen deutlich überschreiten. Die in unterschiedlichen Sequenzen über die Höhe verteilten, weit auskragenden, gesetzten Decken mit Gartenanlagen überzeugen weder in der Setzung als Grünelemente noch in der konstruktiven Überlegung einen „Holzhybridbau“ zu realisieren. Die formale Ausbildung wird gestalterisch und nutzungsbezogen sehr kritisch betrachtet.
Die Grundstücksfläche ist erheblich versiegelt. Die Freiraum- und Grünflächenausstattung ist relativ gering. Eine mikroklimatische Vielfalt ist hier nicht gegeben. Die Platzsituation ist eher mineralisch ausgeprägt und wird zu einer stärken Überwärmung neigen. Positiv ist der kleine, Baum bestandene Park im NO des Plangebiets. Positiv hervorzuheben ist der Aspekt „Schwammstadt“, über den hier eine realistische Möglichkeit besteht Niederschlagswasser (= Verdunstungsleistung) im Quartier zu halten.
Durch die lockere weitständige Anordnung der Gebäude sind keine Probleme im Bereich Windkomfort zu erwarten.
2. Rundgang
Entwurfsverfasser (1004)
Gräßel Architekten
Konrad-Zuse-Straße 22
91052 Erlangen
Tim Gräßel (Architekt BDA)
Mitarbeiter: Dorothee Herzog, Lisa Schreiber
Hilfskräfte: Ardes Modellbau, Nürnberg
Die Situierung der abgetreppten Bauteile um den Binnenplatz schafft dort interessante Belichtungsverhältnisse. Die Außenbeziehung der vertikalen Ost- und Westfassaden lassen die Baukörper als mächtigen Solitär aus den Blickbeziehungen erscheinen. Die Bauteilbreiten der drei Treppenbaukörper lassen keine nachhaltige Belegungsmöglichkeit erwarten.
Die Versiegelung und die Freiflächenmöglichkeiten sind ausgewogen. Allerdings ist der Quartiersplatz zwischen den beiden Baukörpern sehr beengt angelegt, was zu ungenügenden Belichtungsverhältnissen führen kann.
Die Dächer werden zwar intensiv begrünt, wobei jedoch eine Ausformulierung nicht gegeben ist. Grundsätzlich wird dadurch die humanbioklimatische Situation (insbesondere in den Wohnbaubereichen) günstig beeinflusst.
Im Hinblick auf den Windkomfort können bei diesem Entwurf an den Engstellen zwischen den beiden Gebäudekörpern negative, lokale Windgeschwindigkeitserhöhungen auftreten. Gerade an den Zugängen zum zentralen Quartiersplatz wird sich dieser Sachverhalt negativ auf die Aufenthaltsqualität der Freiflächen auswirken.
Im Bereich der Westfassade des Hochpunktes kann es durch Fallwinde (Fassade ist nicht gegliedert) zu lokalen Windgeschwindigkeitserhöhungen im Bereich der „Promenade“ kommen.
Durch die geschlossene SW-NO ausgerichtete Gebäudefront werden die nächtlichen Kaltluftflüsse auf der regionalen Ebene deutlich gestört werden
2. Rundgang
Entwurfsverfasser (1005)
tobe Stadt
Kennedyallee 34
60596 Frankfurt/Main
Dipl.-Ing. Torsten Becker, Stadtplaner
Eine sehr stringente Baukörpersetzung, deren Genese fälschlicherweise auf der Annahme beruht, dass auf der Kleinreuther Seite der Virnsberger Straße weitere Baukörper einen eindeutigen Straßenraum definieren werden.
Die Baukörper legen sich sehr entschieden für die Fortführung der Strukturen der Handelsbaukörper im Norden als deren Endpunkt fest. Der Hauptbaukörper ist zu hoch. Begrüßt wird der Vorschlag der Adressbildung des Hauptbaukörpers im Süden an der Rothenburger Straße. Die bestimmende Lage des Parkhauses zum Platz an dessen Osteite schwächt die urbane Situation gravierend.
Die Freiraum- und Grünflächenausstattung ist im mittleren Bereich anzusiedeln. Der zentrale Quartiersplatz kann klimaökologisch am Tag eine hohe Funktion erfüllen, da er relativ groß ist, viel Baumschatten und –kühlung aufweist und eine hohe Vielfalt an mikroklimatischen Angeboten vorhält. Positiv hervorzuheben ist, dass Wegebeziehungen durch Baumsetzung verschattet werden.
Eine Unterbauung der Freiflächen findet nicht statt, wodurch sie ihre Kühlfunktion erfüllen können. Dächer werden intensiv begrünt und können über ihren Parkcharakter als klimaökologische Ausgleichsräume fungieren.
Grundsätzlich wird dadurch die humanbioklimatische Situation (insbesondere in den Wohnbaubereichen) günstig beeinflusst.
Im Hinblick auf den Windkomfort sind in den ebenerdigen Freiflächen keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Durch die gegliederte Fassade wird das Auftreten von Fallwinden vermieden.
2. Rundgang
Entwurfsverfasser (1007)
Stark Architekten
Heimtrudenstraße 8
80805 München
Mitarbeiter: Simon Stretz, Nikolaos Vellios, Sadaf Dabirian
Mit einer Ausführung zur Entstehung der Baukörperskulptur wird zwar Sympathie geweckt. Gleichwohl ist der beinahe monolithische Charakter des Turmes für die angestrebte Nutzungsbreite nicht überzeugend. Die bauliche Struktur weist keine Merkmale von klimagerechter Bauweise auf. Das Rooftopelement des Skyrooms versinkt in seinem Umfeld ohne die „Top“ Qualität zu entwickeln. Die Überschreitung der Gesamthöhe würde hier eine Höhenreduktion erfordern, die die Proportion des Solitärs erheblich beeinträchtigen würde.
Ein Großteil des Quartiers ist überbaut (Hochpunkt + Zwischengeschoss). Die Versiegelung ist deutlich überdurchschnittlich. Eine klimatologische Ausgleichsleitung (Tag und Nacht) durch die parkartigen Dachgärten muss als gering eingeschätzt werden, da durch die Lage auf dem Zwischengeschoss realistisch keine großen Grünvolumen (z.B. Bäume) umgesetzt werden können und die Kühlleistung des Bodens gering sein wird.
Im Nahbereich des Hochpunktes kann es zu (massiven) Windgeschwindigkeitsspitzen durch Fallwinde und Gebäudeumströmung kommen.