2. Preis

Entwurfsverfasser (1003)

abp architekten und stadtplaner

burian | pfeiffer | sandner partGmbB

Dombergstraße 11a, 81673 München

 

Edgar Burian, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt + Stadtplaner

Thomas Pfeiffer, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt + Stadtplaner

Arwed Sandner, Dipl.-Ing. (FH) Architekt


Beurteilung des Preisgerichts

Städtebau und Quartiersentwicklung

 

Die städtebauliche Setzung erreicht mit gestalterischer Vielfalt eine interessante Anpassung an die vorhandenen Strukturen. Die beiden winkelförmig angeordneten Strukturen aus polygonalen Körpern umschließen einen Platz.

 

Zwischen den zwei Bauteilen öffnet sich ein gut proportionierter Raum. Die Flächen sind jedoch mit den zahlreichen Wasserflächen unausgewogen und falsch besetzt. Straßenseitig im Westen verschließen zwei Baumpaare den adressbildenden Platzraum unnötigerweise. Eine Dreiergruppe von Hochstämmen und ein weiterer kleiner Park an der Bahn werten den Freiraum atmosphärisch angenehm auf.

 

Die polygonalen Baukörper fügen sich in die Komposition gut ein. Durch die differenzierten Gebäudekantungen entwickeln sich positive Fassadenabwicklungen. Die Bauteile erhalten jeweils angemessene, gut proportionierte Dimensionen.

 

Durch das Zurücknehmen des Hochpunktes westlich von der Straße nach Osten öffnet sich der Platz zwischen den Bauteilen. Das mögliche Entree wird durch eine nicht ausgeprägte Gestaltung mit Wasserbecken und Steganlagen verhindert.

 

Nutzungsangebote

Die Situierung des Parkhauses an der Bahn ist an sich zu begrüßen. Die Sockelzone mit abschließender Garage ist allerdings ein sehr bestimmender räumlicher Abschluss für das Gesamtensemble ohne urbane Qualität. Das differenzierte Angebot weiterer Nutzungen im Zwischenbauteil für Sport und Parken könnte bei entsprechender Organisation eine höhere Qualität zum Binnenraum des Platzes erreichen lassen. Positiv sind die Begrünungsmöglichkeiten und die „Lebendigkeit“ in der Ostfassade durch die Rampenführung der Garagen dort. Im Erdgeschoss ist zum Platz hin zu wenig urbane Qualität angeordnet.

 

Insgesamt ist das Angebot der Nutzung des obersten Geschosses ausbaufähig, es ist noch kein „krönender“ Abschluss.

 

Nachhaltigkeit

Die vorgeschlagenen Angebote zur Nachhaltigkeit für den Gebäudetypus werden begrüßt. Ob die Ausbildung eines Glashauses im obersten Geschoss für das Konzept erforderlich ist, muss abgewogen werden.

 

Realisierung und Wirtschaftlichkeit

Die gegebenen Grenzen werden nicht an allen Stellen eingehalten. Eine Grundstücksarrondierung ist erforderlich, die Erschließung ist zu klären und anzupassen.

 

Die differenzierten Fassaden mit eindeutig lesbarer Verschattung und deren konstruktiv einfache Struktur werden ausdrücklich positiv bewertet.

 

Die angebotene Mehrfachnutzung von Parken, Kultur und Sport auf dem Zwischenbauteil und der Garage mit zusätzlicher Tiefgarage wird intensiv diskutiert. Vor allem die Fragen der urbanen Qualität und der Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb überzeugen nicht eindeutig.

 

Die vorgegebene Gebäudehöhe wird deutlich überschritten. Die Geschosshöhen sind der Nutzung anzupassen und sollten evtl. reduziert werden.

 

Die Stellplätze für das nördliche Nachbargrundstück sind bei dem Konzept auch auf diesem unterzubringen. Damit würden die TG-Geschosse entfallen können.

 

Klimabetrachtung

Freiraum, Grünflächen und Klimaanpassung

 

Es wird eine einfache und schlüssige Wegeverbindung zur Rothenburger Straße angeboten, die soviel Freiraum belässt, dass die vorhandene Böschung beibehalten werden kann.

 

Generell besticht der Freiraum durch geringe Versiegelung der Freiflächen. Der Entwurf bietet viele Freiflächen, die auch zur Retention nutzbar sind oder die bepflanzbar wären.

 

Die Freiraum- und Grünflächenausstattung ist im Verhältnis sehr hoch. Allerdings ist ein hoher Anteil der Freiflächen als Gewässer ausgeformt. Klimaökologisch sinnvoller wäre hier ein größerer Anteil von Grünflächen mit einem hohen Baumbestand. Damit wäre eine deutlich höhere Kühlleistung am Tag zu erreichen und die klimaökologische Funktion deutlich erhöht.

 

Eine Unterbauung der Freiflächen findet nicht statt, was aus klimatischer Sicht positiv zu werten ist. Die Dächer der niedrigeren Gebäude werden begrünt, wobei eine Ausformulierung der Intensität nicht gegeben ist. Eine klimatische Wirkung dieses Dachgrüns wird sich auf das Gebäude selbst beschränken, nicht auf das Quartier ausstrahlen.

 

Durch die geschlossene SW-NO ausgerichtete Gebäudefront werden die nächtlichen Kaltluftflüsse auf der regionalen Ebene deutlich gestört werden.

 

Im Hinblick auf den Windkomfort wird der Entwurf als positiv eingeordnet. Durch die weiten Zwischenräume zwischen den beiden Gebäudekörpern sind lokale Windspitzen nicht zu erwarten. Durch die Fassadengestaltung werden „Fallwinde“ an der Fassade des Hochpunktes vermieden.

 

1. Oktober 2021

 

 

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